Heimat | Sächsischer Bergsteigerbund

Heimat

Gehören Zeitschriften mit dem Inhalt zur Heimat in eine Bergsportbibliothek? Ist der Begriff Heimat nicht eigentlich überstrapaziert? Wird man nicht gleich in eine bewusste Ecke gestellt, bei der Verwendung des Wortes?

Nein, sage ich! Wir Bergsportler, Kletterer brauchen doch gerade unsere Heimat, und viele bleiben ja hier in ihrer Heimat oder kommen bewusst hierher, um näher am Ziel ihrer Wünsche zu sein. Und so gehört es wohl auch dazu, zu lernen, zu erfahren was die Heimat alles umfasst. Dazu sind die vier vorgestellten Zeitschriften „Sächsische Heimatblätter“, „Mitteilungen Landesverein Sächsischer Heimatschutz e. V.“ (grüne Hefte), „Mitteilungsheft Arbeitskreis Sächsische Schweiz im Landesverein Sächsischer Heimatschutz e. V“ und „Dresdner Hefte“ gute Beispiele.

Im aktuellen Heft „Sächsische Heimatblätter“ ist der Begriff Heimat in mehreren Artikeln Thema. So können wir im Beitrag von Arnold Liebers lesen, „Heimat ist ein unverwechselbares Wort deutscher Sprache, das es so in anderen Sprachen nicht gibt.“ Und wie schreiben die beiden Herausgeber Lars-Arne Danneberg und Matthias Donath im Vorwort: „Heimatgeschichte ist für uns nichts Rückwärtsgewandtes, sondern ganz im Gegenteil ein verbindendes und integratives Element in einer immer stärker auseinanderdriftenden Gesellschaft.“

Justus H. Ulbricht untersucht im aktuellen grünen Heft (3/2024) unter der Überschrift „Sehnsuchtswort – Sehnsuchtsort – Praxisfeld oder: Wo ist Heimat“ „einige grundsätzliche Bemerkungen und kritische Anmerkungen zur Situation von „Heimat“ in unserer Spätmoderne“ oder unter der Überschrift „Heimat … aber wo? Ostalgie, West-Allergie und Westalgie“ wird einem weiteren Aspekt nachgegangen.

Die Mitteilungshefte Arbeitskreis Sächsische Schweiz betrifft uns Kletterer und hier Wohnende ja direkt, weil darin Bezug genommen wird zu unserem nächstgelegenen, Klettergebiet und zur Region. So erinnert Joachim Schindler an den vor 110 Jahren gegründeten „Verein zum Schutze der Sächsischen Schweiz“ und dessen Wirken, um der weiteren Zerstörung des Elbtals durch die Steinbruchbetriebe aufzuhalten. Oder Gunter Förster und Manfred Schober berichten von der Geschichte des Hohburkersdorfers Rundblicks.

Rückzugsort Romantik ist das Leitmotiv der aktuellen Ausgabe der Dresdner Hefte. So meint Gunnar Decker in „Franz Fühmann erkennt im Schauerlichen bei E.T.A. Hoffmann die Gespenster der Gegenwart – Anselmus wundersame Reise“ oder Paul Kaiser untersucht in „Aktion und Refugium, Romantik in der ostdeutschen Kunst der 1980er Jahre als Resonanzraum und Projektkulisse.“

Dies nur als wenige Beispiele des umfangreichen Themas Heimat. Die Zeitschriften lesen! Es lohnt sich.

Falk Große