Tipps zum ersten Besuch im Elbsandstein | Sächsischer Bergsteigerbund

Tipps zum ersten Besuch im Elbsandstein

Die folgenden Informationen richten sich an Kletterer und Bergsteiger, die ihren ersten Besuch in der Sächsischen Schweiz planen.

Kurs des SBB in der Sächsischen Schweiz

Das Elbsandsteingebirge ist das älteste deutsche Klettergebiet. Fast alle Kletterfelsen liegen im Nationalpark Sächsische Schweiz oder im gleichnamigen Landschaftsschutzgebiet. An den über 1.100 freistehenden Felsen existieren über 21.000 verschiedene Aufstiege in allen Schwierigkeitsgraden. Vom Anfänger bis zum Extremkletterer finden hier alle ihr Betätigungsfeld.
Im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Klettersport haben sich in über 100 Jahren strenge Regeln entwickelt. Nur durch dieses Regelwerk ist das freie Klettern im Elbsandstein überhaupt noch möglich. Das Klettern im Elbsandstein ist damit sowohl Herausforderung als auch Naturerlebnis! Es ist sicher schwierig, pauschale Tipps für den ersten Besuch im Elbsandstein zu geben. Die Besonderheiten des Gebietes kann man aber ohne Scheu auch auf eigene Faust erkunden. Ihr müsst nur bereit sein, euch mit den etwas anderen Bedingungen und lokalen Besonderheiten vertraut zu machen.

Die Hürde für das eigene Entdecken ist niedriger, als es auf den ersten Blick scheint. Die zusätzliche Ausrüstung (Knotenschlingen) ist nicht teuer und das persönliche Risiko gut kalkulierbar, wenn man einige Hinweise für die ersten Wege im Elbsandstein beachtet. Am ehesten ist es vergleichbar mit dem Schritt vom Klettergarten in alpine Routen (wenn auch natürlich ohne die besonderen objektiven Gefahren alpiner Gebirge).

Für Anfänger bietet sich die Teilnahme an einem Felskurs an. Gebietsneulinge, denen das Klettern vertraut ist, empfehlen wir, sich von einem Gebietskenner in die Besonderheiten einführen zu lassen. 

Die wichtigsten speziellen Kletterregeln

  • keine metallenen Klemmgeräte/ Klemmkeile verwenden,
  • kein Magnesia oder ähnliche Stoffe benutzen,
  • auf felsschonende Seilführung achten
  • Verzicht auf Klettern bei feuchtem Fels
  • das Wegegebot im Nationalpark respektieren

Ausführlich sind die Besonderheiten in den Sächsischen Kletterregeln beschrieben.

Sicherungstechnik

Traditionell (und in den sächsischen Kletterregeln festgelegt) wird nur mit den im Weg vorhandenen Ringhaken (Ringen) als fixen Stand- und Zwischensicherungen und mittels textilen Seilschlingen sowie rein textilen Klemmgeräten (UFO’s) gesichert. Das begründet sich nicht nur im Festhalten an den Traditionen. Der sehr weiche Sandstein würde durch metallene Klemmgeräte sehr schnell zerstört. Neben den auch in anderen, vor allem alpinen Gebieten, üblichen Köpfel- und Sanduhrschlingen, finden im Elbsandstein Knotenschlingen und UFO’s als “Ersatz” für Klemmkeile und Friends Verwendung.

Rechtliche Besonderheiten

Wie überall in den Ländern der Europäischen Union, sind auch in Sachsen offene Felsbildungen grundsätzlich gesetzlich geschützte Biotope. Deshalb darf nur an durch die Naturschutzbehörde freigegebenen Felsformationen geklettert werden. Anders jedoch als in einigen anderen deutschen Regionen, ist das Verhältnis zwischen Umweltverbänden, Verwaltung und Kletterern besser und die Kletterei an sehr vielen Felsen gestattet. Umso wichtiger ist ein verantwortlicher und sorgsamer Umgang miteinander und das Respektieren bestehender Beschränkungen und Regeln.

Klettern ist in der Sächsische Schweiz ausschließlich nach den Sächsischen Kletterregeln und nur an den zugelassen Felsen erlaubt.