Fünf Thesen als Aufgaben für die Zukunft.
Nur durch den aufopferungsvollen, mehrwöchigen Einsatz hunderter Feuerwehrleute trat bei dem verheerenden Waldbrand in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz eine noch größere Katastrophe nicht ein. „Die ernste Bedrohung vieler Dörfer beiderseits der Grenze und das Abbrennen von Häusern in Böhmen muss zu einem Überdenken der Totholz-Philosophie in einem dicht besiedelten Gebiet sowie zu vorbeugenden Maßnahmen zur Brandbekämpfung führen. Ein „Weiter so“ darf es nicht geben,“ sagt Uwe Daniel, Erster Vorsitzender des SBB.
Der großflächig abgestorbene Fichtenforst und das „Totholzmikado“ stellen ein luftgetrocknetes Brennmaterial dar, das kein oder kaum Wasser speichert und deshalb brandbeschleunigend wirkt. Dieses trockene Totholz wird bei entsprechenden Windstärken durch kilometerweiten Funkenflug zu einer Gefahr für Mensch und Natur.
Der Leiter der AG Natur- und Umweltschutz im SBB, Dr. Rainer Petzold, ergänzt: „Aktuell wird der Anteil des abgestorbenen Fichtenwaldes im Nationalpark mit jedem Jahr größer. Das Absterben greift derzeit auf die Vordere Sächsische Schweiz über, z.B. auf das Polenztalgebiet. Die verzögerte Zersetzung des trockenen Holzes führt in weiten Teilen des Nationalparks zu außergewöhnlich hohen Brandrisiken in Trockenzeiten. Die Vorgabe, abgestorbene Fichtenmonokulturen auf riesiger Fläche unangetastet zu belassen, trotz der hohen Brandlast, muss deshalb ernsthaft hinterfragt werden, da durch den Klimawandel eher trockenere statt feuchtere Perioden zu erwarten sind.“
Der SBB hat deshalb fünf Thesen als Aufgaben für die Zukunft formuliert:
Damit diese Thesen in die Realität umgesetzt werden können, besteht bei entscheidenden Fragen Klärungsbedarf:
Diese Fragen sollen mit unseren langjährigen Partnern Landrat Michael Geisler, den Bürgermeistern der Nationalparkregion und dem Tourismusverband besprochen werden, um den Verantwortlichen für unseren Nationalpark – bis zur Regierungsspitze – Vorschläge zu unterbreiten, welche die zahlreichen berechtigten Interessen berücksichtigen.
Der Ehrenvorsitzende des SBB, Dr. Ulrich Voigt, fasst die Situation – unter dem frischen Eindruck der Waldbrandkatastrophe – mit folgenden Worten zusammen: „Wir hier in unserer Heimat brauchen keine Lehr- und Vorführ-Landschaft für „Natur-Natur-sein-lassen“ in einer kulturell geprägten, kleinräumigen mitteleuropäischen Region. Wir brauchen vielmehr eine erlebbare begehbare Heimat – für die Menschen, die hier zuhause sind und bleiben wollen, ohne dass ihre Existenz gefährdet wird.“
Uwe Daniel (1. Vorsitzender)
Dr. Ulrich Voigt (Ehrenvorsitzender)
Dr. Rainer Petzold (Leiter der AG Natur- und Umweltschutz)
Dr. Peter Rölke (Vertreter der Bergsportverbände in der AG Wege des Umweltministeriums)
Nachfolgend finden sich zwei Bilder gelegt, die die Problematik recht gut visualisieren.