Geschichte der Arbeitsgruppe nachträgliche Ringe (AG nR) | Sächsischer Bergsteigerbund

Geschichte der Arbeitsgruppe nachträgliche Ringe (AG nR)

Nachträgliche Ringe, im Kletterführer als nR abgekürzt, sind ein historischer Bestandteil des Sächsischen Kletterns. Erste nRs wurden bereits vor 1945 in einzelnen Kletterwegen geschlagen, so z.B. in Kreuzturm Nordwand VIIb, Wilder Kopf Westkante VIIIa und Vorderer Torstein Sieberkante VIIc. Meist erfolgte die Installation des nR aufgrund des Wegfalls natürlicher Sicherungsmöglichkeiten, wie z.B. der fehlenden Birke in der Kreuzturm Nordwand.

Mit der Gründung der Bezirksfachkommission (BFK) Felsklettern im Jahre 1958 gab sich erstmals die Möglichkeit, nRs bei einem Gremium zu beantragen und dort Beschlüsse darüber zu fassen. In der ersten Sitzung der BFK Felsklettern wurde auch der erste offizielle nR in der Sächsischen Schweiz beschlossen. Aufgrund mehrerer tödlicher Unfälle entschied man sich am Tiedgestein Südweg VI auf dem großen Absatz unterm Gipfel einen nR zu installieren.

Nach der Wende wurden nR-Anträge in der AG Neue Wege/Kletterführer behandelt, wobei Joachim Friedrich für nR-Beschlüsse zuständig war. Ab 1997 wurden nR-Angelegenheiten aus der AG Neue Wege in den Arbeitskreis nachträgliche Ringe unter Leitung von Mike Jäger ausgelagert. Die Sitzungen der Arbeitsgruppe waren mit bis zu 40 Teilnehmern sehr gut besucht, es wurde rege diskutiert und alle Anwesenden durften abstimmen.

Im Jahr 1999 erfolgte eine Neustrukturierung der SBB-Arbeitsgruppen. Die neue AG nachträgliche Ringe unter Leitung von Uwe Horst hatte deutlich weniger Mitglieder und fasste ab jetzt eigene Beschlüsse. Im Jahr 2005 wurde die Geschäftsordnung der AG nR, die die Arbeitsgrundlage der Entscheidungsfindung ist, grundlegend überarbeitet. Es wurde eine Arbeitsweise mit Begutachtungsprotokollen eingeführt und Entscheidungen wurden nur mit  Zweidrittelmehrheit getroffen, wobei nur die AG-Mitglieder abstimmen dürfen, die den betreffenden Weg zeitnah geklettert sind.

Nach einer turbulenten Umbruchszeit mit einigen Führungswechseln in den Jahren 2008/09 leitete Tino Tanneberger die AG nR in den Jahren 2009 bis 2015. Ihm gelang es, wieder eine kontinuierliche Arbeitsweise zu etablieren und den Mitgliederstamm der AG nR auf ca. 20 Personen zu erweitern. Ende 2015 wurde die Geschäftsordnung in einigen Punkten leicht verändert, um die organisatorischen Abläufe innerhalb der AG nR zu verbessern. Gleichzeitig erfolgte eine Überarbeitung der Datenbank und der Homepage der AG nR. Ab Anfang 2016 leitet nun André Zimmermann die Arbeitsgruppe.

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