Mit der Bildung eines Gipfelbuch-Ausschusses (GA) wurde 1919 eine Tradition begründet, deren Ziel es war, die sächsischen Gipfelbücher zu erhalten und für spätere Generationen zu bewahren. Bereits 1920 einigten sich der SBB und der VfbV (Verband freier bergsportlicher Vereinigungen) darauf, dass für die Sächsische Schweiz ein Gipfelbuch-Archiv beim SBB aufgebaut und von diesem verwaltet wird. Ungefähr 1927 wurden die ersten Auswechselungen von Sicherungseinrichtungen vom GA veranlasst. Bis 1945 wurden so klettertechnisch erforderliche Arbeiten sowie die Pflege der Gipfelbücher in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz vom GA organisiert.
Die aus den Kriegsereignissen geretteten Gipfelbücher lagerten in Kisten privat auf einem Boden und waren nicht zugänglich. Neu eingehende Bücher verwaltete die Kreisfachkommission Bergsteigen, deren Leiter Hans Miersch war. Nach 1958 erteilte die BFK Felsklettern Dresden Aufträge zum Auswechseln von Ringen und Auslegen von Gipfelbüchern auf neuen Gipfeln. Um die Arbeit mit der KTA besser zu koordinieren, wurde diese 1966 von der Kreis- in die Bezirksebene gehoben. Der Leiter der KTA, Gerd Schöne, wurde Mitglied der Bezirksfachkommission (BFK).In dieser Zeit konnte man sich eine Sanierungsarbeit mit Materialausgabe als eine Bedingung zum Erwerb der Sportklassifizierung aussuchen. Dazu gab es eine Arbeitsliste von Horst Umlauft. In der Mangelwirtschaft der DDR war es nicht einfach mit der Materialbesorgung, so wurden z.B. Gipfelbuchkapseln aus Aluminium in der Flugzeugwerft Dresden hergestellt.In den Jahren 1980, 1982 und 1985 wurde unter der Leitung von Gerd Schöne der durch Blitzschlag teilweise zerstörte und in drei Teile zu zerbrechen drohende Gipfelkopf der Barbarine saniert. Der Kopf wurde untermauert, verfestigt und mit einer Epoxydharz-Sand-Plombe versehen. Es war eine klettertechnische und naturdenkmalspflegerische Meisterleistung. Viele namhafte Kletterer nahmen an diesen Arbeiten teil, freigestellt vom volkseigenen Betrieb.Übrigens war Gerd Schöne gegen die Installation von Abseilösen (AÖ) auf leichten Gipfeln, nach dem Motto: „So wenig wie möglich Eisen in den Fels“.Nach dem Tod von Gerd Schöne übernahm Martin Lange die Leitung der KTA im DWBO.
Nach der Gründung des SBB 1989 ging es darum, die bewährten Arbeitsgruppen (darunter die KTA) samt ihrer Mitglieder zu gewinnen. Martin Lange stimmte 1990 dieser Integration zu, da die zur Sanierung notwendigen finanziellen Mittel langsam knapp wurden und er im SBB die größeren Chancen zur Entwicklung sah. Am 11. September 1991 zog die KTA in die neue Geschäftsstelle auf der Ehrlichstraße ein. Die KTA war gerettet.In der folgenden Zeit arbeiteten Gisbert Ludewig und Bernd Arnold für die KTA. Sie erhielten eine Norm von 90 Minuten pro Ring oder Abseilöse! Sie installierten auch eine AÖ auf dem Wartturm und einen 1. R in der „Südwestwand“ am Vorderen Gansfels. Solche Verbesserungen waren aus dem Kreis der Kletterer vorgeschlagen worden. Später wurden AÖ auf alle Gipfel gesetzt (Ausnahme Dastellochturm – kein sinnvoller Standort möglich), um bei Unfällen und Unwettern schneller abseilen zu können. Um vom Gipfel lange Abstiege durchs Gelände zu vermeiden, wurden später Abseilpisten installiert, in manchen Fällen mit der Nationalparkverwaltung abgestimmt.Martin Langes Verdienste waren die Organisation der Materialprüfung, die Beschaffung von klettertechnischen Sicherheitseinrichtungen und der Erhalt der Gipfelköpfe der Barbarine. In dieser Zeit wurden durch Versuche von Manfred Thieme und Pit Schubert vom DAV der Normring und die Norm-Abseilöse für den mehr oder weniger festen Sandstein entwickelt. Das bisherige Wechseln von Ringen, Gipfelbuchstützen und Abseilösen mit Hammer und Kronenbohrer geschah jetzt mit der Akku-Bohrmaschine, und ein Zwei-Komponenten-Verbundmörtel ersetzte Blei und Zement. Sicherungsschäfte, erst aus einfachem Stahl und später aus Edelstahl, wurden für Nachholestellen entworfen. Nun wurden auch Arbeitskräfte mit Vertrag für die Sanierung eingesetzt. In dieser Zeit erhielt die KTA nach langen Verhandlungen von Regierungsbehörden und der Nationalparkverwaltung die Genehmigung, bestimmte Kletterwege mit Sandsteinverfestiger zu behandeln, nämlich die, wo der Verfall von Griffen und Tritten zu einer Gefährdung führte.Martin Lange betrachtete die Gipfelbuchsammlung als das „Tafelsilber“ der KTA. Bei der Rettungsaktion nach dem Hochwasser 2002 leistete der Schwerkranke Übermenschliches.Er starb 2002. In der Folge übernahm Stefan Jacob die Leitung der KTA. Aufrufe zur Mitarbeit hatten Erfolg – mehrere junge Bergfreunde boten ihre Mitarbeit an. Die Sanierungsarbeiten wurden in einer Excel-Datei festgehalten. Aufträge zur Sandsteinverfestigung wurden an zwei Firmen, die sich im Gebirge sowie mit der Seil- und Sicherungstechnik bestens auskannten, gegeben. Beide Leiter dieser Firmen sind Mitglieder der KTA.Stefan Jacob musste leider 2005 die Leitung aufgeben, weil seine berufliche Tätigkeit und ein weiteres Ehrenamt ihn damit überforderten. Von ihm übernahm Gunter Hommel die Leitung der KTA. Er stand zuvor fast 10 Jahre unter Vertrag beim SBB, erst als ABM und später mit Arbeitsverträgen. Erst arbeitete er im Klettergarten Cunnersdorf und später sechs Jahre in der Kletterroutensanierung. Er brachte in seiner Zeit als Leiter der KTA bis Ende 2011 sehr viel Kontinuität in die Arbeitsabläufe und die Zusammenarbeit mit den anderen AGs.Von 2012-2019 hatte Rocco Ganzert die Leitung der KTA inne. Er trat 2002 nach der Flutkatastrophe der KTA bei, als dringend Hilfe benötigt wurde. Er hat die Internetseite, insbesondere die Schadensmeldungen und deren Bearbeitungen voran gebracht und die Erstellung der Arbeitslisten für die Arbeitskräfte optimiert.Im Lauf des Jahres 2020 wurde Daniel Flügge durch den Vorstand als neuer Leiter der KTA bestätigt.
Seit einigen Jahren kann im Gipfelbucharchiv online nach Büchern gesucht werden und diese dann jeden ersten Dienstag im Monat in der Geschäftsstelle eingesehen werden. Für die Sandsteinverfestigung ist eine offene Internetseite im Aufbau, in der jeder Vorschläge unterbreiten kann und später verfolgen kann, wie der Stand der Bearbeitung ist.Seit 2008 gibt es die Internetdatenbank, in der alle jemals an Gipfeln ausgeführten Arbeiten gespeichert werden können. So kann man ggf. später genau erkennen, wann welcher Ring in welcher Route installiert wurde.
Auf der Homepage des SBB gibt es eine KTA-Seite mit der Möglichkeit, Schadensmeldungen an Ringen, Abseilösen ect. einzugeben. Zwei Haupamtliche Mitarbeiter wurden früher vom Arbeitsamt finanziell gefördert und müssen jetzt von Mitgliedsbeiträgen bezahlt werden. Ihr Arbeitsbereich hat sich je nach Jahreszeit und Wetter erweitert auf Arbeiten in den Klettergärten und den Kletterhallen des SBB. Sie helfen auch bei der Erhaltung unserer SBB-Hütten, betreuen früher Kinderklettergruppen und auch einen mobilen Kletterturm.Die KTA nutzt zur Sanierung von Ringen inzwischen ausschließlich Edelstahl. Zwischenzeitlich wurde wegen gestiegene Preise auf traditionelle Eisenringe zurückgegriffen. Diese wurden ebenfalls mit Verbundmörtel installiert. Ab 2015 konnte durch die Nutzung der durch die tschechische Firma Raveltik angebotenen Ringe, die auch durch den ČHS eingestezt werden, wieder Edelstahl genutzt werden.Der zu Martin Langes Zeiten begonnene Verkauf von normgerechten Ringen hat sich bestens bewährt. Von den meisten Erstbegehern werden seither KTA-Normringe verwendet. Der SBB sponsert einen Teilbetrag, um die Verwendung minderwertiger Materialien zu verhindern. Ein exotisches Beispiel: Vor einiger Zeit war eine Fahrrad-Tretkurbel als Öse am „Grashalm“ des Hauptwiesensteins installiert worden. Erstbegehungen mit nicht normgerechtem Material werden von der Arbeitsgruppe Neue Wege nicht mehr anerkannt.Die KTA führt eine Datei von „Wackelblöcken“, eine Auflistung gefährlicher Felszerstörungen, und veröffentlicht diese als Warnung. Einige besondere Gefahrenpunkte konnten selbst beseitigt werden, oft in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung.In speziellen Fällen arbeitete die KTA mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Freiberg zusammen. Das geschieht z.B. bei Vemessungsarbeiten an der Barbarine, bei Festigkeitsprüfungen am teilweise abgebrochenen Wartturm oder zur Installation von modernsten Fels-Bewegungsmeldern an den Wehltürmen in Rathen.