Liebe Klettergemeinschaft,an dieser Stelle informieren wir über den Sachstand zum Projekt Johanniswacht. Im Rahmen dieses Projektes werden ausgewählte Kletterwege in der Gipfelgruppe der Johanniswachtmit nachträglichen Sicherungsringen ausgerüstet. Diese Ringe sind durch blaue Markierungen als nachträgliche Projektringe (PnR) identifizierbar. Das Projekt Johanniswacht ist vom SBB abgestimmt sowohl mit dem Grundeigentümer, dem Staatsbetrieb Sachsenforst / Forstbezirk Neustadt, als auch mit der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz als zuständiger Naturschutzbehörde.
Die Installationsarbeiten an der Johanniswacht haben begonnen und auch 2018 werden weitere Anstiege im Rahmen des Projektes umgesetzt. Die wichtigsten Informationen haben wir für Euch in einem Dokument zusammengefasst, welches ständig auf dem aktuellen Stand gehalten wird.
Das Ergebnis der Schlichtung liegt nun vor. Einen ausführlichen Artikel dazu findet ihr in Heft 03/2020. Eine Zusammenfassung des Schlichtungsergebnisses könnt ihr im verlinkten Dokument lesen.
Bei der dritten Begehung der Schlichtungsgruppe wurden die letzten Wege der zweiten Projektstufe besprochen.
Die Projektgruppe konzipierte für diesen Weg zwei nachträgliche Ringe. Die Befürworter des Konzeptes stellten heraus, dass der Weg an eben diesen zwei Positionen eine Schlüsselstelle bereithält. Bei einer Begehung des Weges und anschließender Diskussion verortete die Schlichtungsgruppe die Schlüsselstelle am geplanten Standort des oberen Ringes und schlug vor auf den unteren der beiden Ringe zu verzichten.
Die beiden Wege liegen direkt nebeneinander. Die Gruppe diskutierte und verabredete sich auf ein Experiment: Die „Neue SW-Wand“ soll den vorgeschlagenen nachträglichen Projektring erhalten und in der „SW-Wand“ soll auf den vorgeschlagenen Projektring verzichtet werden. Es wurde die These in den Raum gestellt, dass die „SW-Wand“ trotz des Verzichtes auf die nachträgliche Sicherung öfter geklettert werden wird.
Die Projektgruppe konzipierte für diesen Weg im unteren Schwierigkeitsbereich einen nachträglichen Ring, um damit Kinder und Anfänger anzusprechen. Über diesen Ring wurde zu den Schlichtungstreffen heftig diskutiert. Der Weg ist mit der Schwierigkeit III außerhalb der Projektkriterien (IV bis VII) und wird häufig begangen. Am Ende der Diskussion stimmt die Gruppe dem Ring zu und fordert, dass das Einhängen des Ringes erst nach Lösen/Verlassen des Absatzes möglich ist.
Bei einer Begehung wurde der vorgesehene Ringstandort präzisiert. Dieser soll ca. 1 bis 1,5 Meter über dem im Konzeptbild markierten Standort platziert werden und mit links aus einem guten Loch einzuhängen sein.
Die Gruppe stellt fest, dass im Wegverlauf immer wieder Schlingenstellen aller Größen existieren. Gleichwohl sind die beiden vorgeschlagenen Ringstandorte nachvollziehbar. Im Kontext des Projektes wird die Eignung des Weges in Frage gestellt und ein Teilnehmer der Schlichtungsgruppe bietet an den Weg gründlich zu säubern und zunächst auf die beiden nachträglichen Ringe zu verzichten. Diese Säuberung ist inzwischen erfolgt. Die Gruppe möchte nach zwei Kletterjahren prüfen, ob der Weg dadurch häufiger geklettert wird.
Die Gruppe präzisiert den Ringstandort und unterstreicht, dass es auch mit diesem nachträglichen Ring noch notwendig sein wird eine Schlinge im oberen Wanddrittel zu legen.
Über den unteren nachträglichen Ring konnte in der Gruppe Einigkeit erzielt werden. Der Gruppe ist es wichtig, dass die Schlingensicherung über dem ersten nachträglichen Ring weiterhin notwendig bzw. sinnvoll ist. Das ist durch einen präzisierten Ringstandort gegeben. Die Gruppe befand außerdem auf den zweiten/oberen nachträglichen Ring zu verzichten.
Die Position des vorgeschlagenen Ringes wurde durch die Gruppe bestätigt. Wie beim benachbarten „Neuen Weg“ soll auch hier die Schlinge in der Sperrschicht weiterhin notwendig sein.
Die Gruppe begutachtet eine Schlingenposition nach der Weggabelung. Diese befindet sich rechts und ist nicht direkt zugänglich. Die Gruppe befindet auf den unteren Ring zu verzichten und bestätigt den oberen am vorgesehenen Standort (Weggabelung).
Im Jahr 2018 wurde der Weg (zum Zeitpunkt des Treffens) bisher 30 mal begangen. Die Gruppe spricht sich ob der hohen Begehungszahlen dafür aus die Entscheidung über diesen nachträglichen Ring an die AGnR zu überstellen.
Der durch die Projektgruppe vorgesehene nachträgliche Ring wird von der Schlichtungsgruppe bestätigt.
Bei einer Begehung des Weges wurde festgestellt, dass in Nähe des originalen 1. Ringes gute Möglichkeiten zur Sicherung mittels Schlingen bestehen. Daraus wurde die Möglichkeit abgeleitet den originalen Ring ca. einen Meter nach oben zu versetzen und dadurch auf den vorgeschlagenen nachträglichen Ring der Projektgruppe zu verzichten. Im oberen Wegverlauf wurde die Position eines nachträglichen Ringes präzisiert.
Da es am Tag des Treffens sehr heiß war wurde dieser Weg durch Abseilen inspiziert. Es wurde festgestellt, dass am vorgesehenen Standort des nachträglichen Ringes keine Schlingen liegen. Die Gruppe bestätigt diesen Ring.
Bei einer Begehung des Weges wird festgestellt, dass die Projektgruppe den Weg bei ihren Prüfungen zu weit rechts (auf der Wand) geklettert ist. Wird der Weg direkt an der Kante geklettert ergibt sich eine Schlingenmöglichkeit direkt an der Kante. Die Gruppe befindet auf den nachträglichen Ring zu verzichten.
Die Gruppe bestätigt die beiden vorgesehenen Ringe, wobei der obere Ring einen NR darstellt.
Die Gruppe befand, dass auf den unteren Ring verzichtet werden kann, da in dessen Nähe Schlingenmöglichkeiten existieren. Der zweite nachträgliche Ring soll mit dem Ring des vollständigen SO-Weges vermittelt werden und dabei der Abstand zum originalen Ring auf drei Meter eingehalten werden. Der originale Ring soll nicht wie vorgeschlagen versetzt werden, da die Schwierigkeiten umgehend nach Erreichen dieses Ringes nachlassen.
Zum August 2018 sind an der Johanniswacht die folgenden Wege umgesetzt:
Hervorzuheben ist, dass bei einer Ortsbegehung am 21.08.2018 die NW-Wand am Johanniskegel mit einem Ringabstand von 3,15 Metern und der NW-Weg am Fritziturm mit einem Ringabstand von 2,95 Metern umgesetzt wurden (vgl. Sachstand vom 05.02.2018 bei dem über den Ringabstand dieser beiden Wege beraten wurde).
Damit ist der erste Projektteil umgesetzt. Über die noch nicht umgesetzten Wege findet ein Streitschlichtungsverfahren statt (vgl. Sachstand 06.07.2017). Über den Fortlauf berichten wir an dieser Stelle.
Die Installationsarbeiten gingen inzwischen weiter. Der oben verlinkte Nachtrag zum Kletterführer listet nun auch die N-Kante am Artariastein und die W-Wand am Fritziturm auf. Am Artariastein wurde der originale Ring der N-Kante saniert und somit gilt dieser Weg im Projektrahmen als abgeschlossen. Am Fritziturm wurde ein PnR in der W-Wand installiert und dessen Position im Detail mit dem Erstbegeher abgestimmt
Mit dem Mitteilungsblatt 2018/Q2 wird ab Seite 7 in einem gemeinsamen Beitrag von Christoph Lehmann und Tom Ehrig über den Schlichtungsprozess informiert. Christoph Lehmann verweist für die Historie des Projektes insbesondere auf die beiden Onlineangebote teufelsturm.de und pilotprojekt-johanniswacht.de mit einer Sammlung von Meinungen zum Projekt.
Am 10.06.2018 fand ein Treffen der Schlichtungsgruppe an der Johanniswacht statt. Dabei wurden von verschiedenen Seilschaften ein Paar der Wege geklettert, die Teil des Schlichtungsverfahrens sind (vgl. Stand 06.07.2017). Ein Gewitter beendete dann das Klettern und die Gruppe tauschte sich über das Für und Widerdes Projektes aus. Es wurde vereinbart weitere Treffen dieser Art zu verabreden.
Beim Sachstand zum 05.02.2018 sind uns zwei Berichtigungen entwischt, die hiermit nachgereicht werden:
Johanniskegel NW-Wand: Im Konzept ist ein PnR über einem originalen Ring vorgesehen. Der originale Ring sollte zur Einhaltung des Abstandes von drei Metern nach unten versetzt werden. Im Blick auf den gesamten Weg wird auf die Versetzung des originalen Ringes verzichtet und der PnR möglichst unter Einhaltung des 3 Meter Abstandes installiert. Aller Voraussicht nach wird der Abstand zwischen den beiden Ringen aber etwas geringer ausfallen.
Johanniskegel Dir. S-Kante: Auf die Versetzung des originalen Ringes wird verzichtet, da die Gesteinsqualität nur mit mäßig zu beurteilen ist. Um den originalen Ring aus festen Strukturen einhängen zu können wird der Ring nicht versetzt. Der vorgesehene PnR wird 3 Meter unterhalb des originalen Ringes installiert und wird sich demzufolge etwas weiter unterhalb als im Konzept vorgesehen befinden.
Außerdem wurde bei der Februar Sitzung des Vorstandes über den „Schartenweg“ und den Weg „Zieh die Leiste durch“ am Schusterturm gesprochen. Dadurch ergaben sich aber keine Abweichungen gegenüber dem Konzeptpapier.
Eine gemeinsame Schlichtungsrunde von Befürwortern und Kritikern des Projektes fand am 20.03.2018 statt. Dazu wird ein gemeinsam verfasster Beitrag im Mitteilungsblatt 2/2018 veröffentlicht.
Hinsichtlich des Schlichtungsverfahrens hat sich eine Gruppe von Befürwortern des Projekts getroffen. Im weiteren Verlauf des Schlichtungsverfahrens ist ein gemeinsames Treffen der beiden Gruppen vorgesehen. Ein Termin steht abschließend noch nicht fest (vgl. 17.10.2017 und 13.07.2017).
Die Installation von nachträglichen Projektringen (PnR) an der Johanniswacht erfolgt nach einem abgestimmten Projektplan. Bei der Umsetzung durch einen Hauptamtlichen KTA-Mitarbeiter werden die örtlichen Gegebenheiten geprüft. Dabei wurde festgestellt, dass es sinnvoll wäre, vereinzelt Ringpositionen anzupassen und laut Konzeptpapier vorgesehene Ringe nicht zu installieren. Diese Einschätzung wurde an den Vorstand für Bergsteigen und den Leiter der PG Johanniswacht kommuniziert. In der am 05.02.2018 stattgefundenen Vorstandssitzung des SBB wurde dies diskutiert und im Ergebnis in einem Beschlusstext festgehalten. Dieser sieht folgende Änderungen gegenüber dem Konzeptpapier vor:
Im Jahr 2017 wurden an der Gipfelgruppe der Johanniswacht die folgenden Kletterwege abschließend mit nachträglichen Projektringen ausgerüstet:
Hinsichtlich des Schlichtungsverfahrens hat sich eine Gruppe von Projektkritikern mit drei Moderatoren (2x Landessportbund; 1x Stadtsportbund Dresden) getroffen.
Der erste und zweite Vorsitzende des SBB besprachen gemeinsam mit einem Vertreter des Landessportbundes und einem Vereinsberater des Stadtsportbund Dresden die Situation zum Projekt Johanniswacht. Aus diesem Gespräch heraus wurde das Ziel formuliert einen Streitschlichtungsprozess zwischen Befürwortern und Kritikern des Projektes zu starten. Dieser Schlichtungsprozess soll von einem Schlichter (Landessportbund) extern moderiert und begleitet werden. Im weiteren Verlauf sollte die allgemeine Bereitschaft zu einem solchen Schlichtungsverfahren geprüft und ggf. die Gruppen von Befürwortern und Nicht-Befürwortern gebildet werden bzw. in Erfahrung gebracht werden.
Die PG Johanniswacht wird damit beauftragt die Kletterwege umzusetzen bei denen die KER-Kriterien erfüllt sind. Dies umfasst 25 Kletterwege. Die übrigen 17 im Konzeptpapier betrachteten Kletterwege erfüllen diese KER-Kriterien nicht. Über die Umsetzung dieser 17 Kletterwege wird nach Abschluss eines vom Landessportbund begleiteten Streitschlichtungsverfahrens zwischen Kritikern und Befürwortern des Projektes entschieden.
Die Auszählung der Ergebnisse erfolgte am Abend des 02.05.2017. Von 10.837 stimmberechtigten Mitgliedern wurden 3.001 gültige Stimmen abgegeben. Das Projekt Johanniswacht wurde von 2.194 Mitgliedern (73,1%) befürwortet und von 807 Mitgliedern (26,9%) abgelehnt. Das Projekt wird nun umgesetzt.
Kurze Zusammenfassung zur Abstimmung
Mitteilungsblatt Q1/2015 (Seite 12/13)
Mitteilungsblatt Q3/2015 (Seite 8)
Entwurf der Projektgruppe Pilotprojekt Johanniswacht (10.09.2016)
Projekt Johanniswacht wird 2017 entschieden (30.12.2016)
Mitteilungsblatt Q1/2017 (Seiten 9-12)
Unterlagen Abstimmung zum Projekt Johanniswacht (23.03.2017)
Aufruf zur Abstimmung für oder gegen das Projekt
Abstimmung Projekt Johanniswacht (03.04.2017)
Mitteilungsblatt Q2/2017 (Seite 10)
Meldung zur Umsetzung des Projekts nach dem Mitgliedervotum (07.07.2017)
Lageplan und Wegenetz Bielatal (Klefü Blatt 2), Johanniswacht: Mit Sachsenforst abgestimmter Plan Zugänge und Lagerplätze,
Statistik zu Kletterwegen, Ringen, Begehungen und Kletterunfällen,
Erstbegehungs- und Sanierungs-Charta des DAV, Tirol-Deklaration, DAV-Einschätzung zur Tirol-Deklaration