Kuba – Zwischen Trinidad und Vinales-Tal – eine Insel im langsamen Umbruch (Vortrag) | Sächsischer Bergsteigerbund

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Vortragsreihe von Schul Aktiv Reisen

Ein Reisebericht von Frank Schulz

4 Wochen Havanna, Vinalestal, Cienfuegos und Trinidad
Der Run auf Kuba ist im vollen Gange… Jeder will noch „sein“ Kuba entdecken, bevor alles amerikanisiert ist. Doch so schnell geht es nicht, schon gar nicht auf Kuba… Hier tickt alles anders und vieles wird noch in den nächsten Jahren unverändert bleiben. Die Ankunft im November 2015 auf dem Flughafen Havanna übertrifft schon einmal die Erwartungen: da stehen „sie“, die alten, frisch polierten Chevrolets. Neben den neuen Touristenbussen aus China. Letztere fahren mit Klimaanlage und allem modernen Schnickschnack, doch die ersten Fahrzeuge haben schon das zeitliche gesegnet. Also steigst Du dann doch lieber in so ein altes Gefährt, sitzt auf einer Sofa-Sitzbank, schaust auf die original erhalten gebliebene Armaturen, bist fasziniert und fährst die ca. 40 km ins Stadtzentrum mit offenen Fenstern bei 26 °C. Und das am Abend. Ziehst die Jacke aus (und die nächsten Tage nie wieder an), spürst die Luftfeuchte, bist müde, bist jetzt eigentlich in der Tiefschlafphase 2 Uhr morgens. 6 h Zeitunterschied zu Deutschland. Doch Du schaust auf die Straßen voller Menschen, bleibst wach bis zum Hotel. Willst schlafen, erhaschst die großen beleuchtende Wandbilder von Che, Camilo und Castro …, hörst die erwarteten  Kuba-Klänge, atmest die Dieselwolken der alten Fahrzeuge und zwischendurch auch angenehmere Düfte aus den Restaurants. Davon gibt es viele – und einige davon nun privat geführt und mit einem sich am internationalen Standard orientierendem Angebot. Zeitgleich wurde den Kubanern erlaubt, ihre Wohnungen als Privatquartier anzubieten. Davon gibt es nun reichlich – aber auch die Qualitätsstufen sind reichlich, von „nicht zumutbar“ bis exzellent. Trotz staatlicher Überwachung und Zwangssteuern in Devisen, die an den Staat gehen – egal, ob Gäste da sind oder nicht… Im Hotel angekommen, noch schnell die Frage nach Internet: ja, Sie können sich eine Karte mit Zugangsdaten zu 2 Euro pro Stunde kaufen, bitte den Pass dazu mitbringen. Dann der erste Verbindungsversuch, Code-Abfrage natürlich alles auf Spanisch…, die Verbindung baut sich auf, die ersten 8 min sind verstrichen, doch die deutsche gmx-Version ist zu modern für die kubanische, also werden nur die simpelsten Funktionen erlaubt… Dennoch ein Hurra, die glückliche Ankunftsmeldung nach Hause ist nach 20 min abgesetzt. Schnell merkst Du, dass nicht alles so funktioniert, wie gewohnt. Freude kommt auf, wenn das Wasser tatsächlich auch läuft und der Strom aus der Leitung kommt. Wenn auch oft nur 110 Volt, aber man ist ja informiert und hat einen Adapter mit. Dass dieser nicht immer in die kubanischen Stecker passt… was solls, man hat ja einen Leatherman dabei, schraubt die Steckerverkleidung ab. Und schon ist die Welt wieder in Ordnung. So einfach ist das – wenn man es will…

Ein Vortrag von Frank Schulz, der im November 2015 den Westteil der Insel zwischen dem Vinales-Tal und Trinidad besuchte.