Die ersten zwei Ringhaken wurden wohl im Alten Weg am Großen Wehlturm 1905 gesetzt. Seit dem gibt es sie in vielen Größen und Ausführungen und vor allem leider auch in verschiedener Qualität. Diese Sicherungsringe waren über 100 Jahre das weltweit bekannte Symbol des Sächsischen Felskletterns. Eines haben jedoch alle Ringe gemeinsam, so solide sie auch gefertigt und gesetzt sein mögen, sie halten nicht unbegrenzt.
Sandsteinringe müssen ca. 50 – 80 Jahre im Fels ihre Funktion erfüllen, trotz Verschleiß und Abrostung eine Bruchfestigkeit von 25 kN radial (nach unten) und 15 kN axial (nach außen) haben. Diese Forderungen sind in der Europäischen Norm EN 959 von 2007 festgelegt. Für eine schadlose Übertragung eines Fangstoßes von 25 kN ist eine Auflagefläche von 1250 mm² unter der Voraussetzung bester Steinqualität notwendig. Dies haben Versuche von Manfred Thieme und Pit Schubert ergeben.
Wegen der sehr unterschiedlichen Festigkeit des Sandsteins in den Klettergebieten der Sächsischen Schweiz stellen die geforderten Schaftabmessungen in einzelnen Fällen tatsächlich eine Überdimensionierung dar. Die Beurteilung des Gesteins hinter der Kieselrinde aber ist so schwierig, dass wir eine einheitliche Norm innerhalb der gesamten Sächsischen Schweiz fordern.
Daraus schlussfolgernd sind bei Erstbegehungen nur noch drei verschiedene Varianten von dauerhaften künstlichen Sicherungspunkten zugelassen:
Im Sommer 2015 hat die KTA Versuche zur Ermittlung von Belastungsgrenzen bei Sicherungsringen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Auszugsversuche wurden in unserem Mitteilungsblatt veröffentlicht und sind in einem ausführlichen Bericht nachzulesen.