Edelstahlringe | Sächsischer Bergsteigerbund

Edelstahlringe

Edelstahlring im Fels installiert
Im Sandstein installierter Edelstahlring


Die Edelstahlringe bestehen aus einer korrosionsträgen Eisenlegierung. Auch diese unterliegen der Korrosion, vor allem dem Einfluss von Säuren, die in der natürlichen Umgebung überall vorhanden sind. Die Lebensdauer von Edelstahlringen wird auf ca. 80 Jahre geschätzt.

Ringstandort auswählen

Nicht in brüchigem oder gerissenem Fels (Stelle vorher abklopfen) anbringen! Durch die spannungsfreie Verbundmörtelinstallation kann der Abstand zu Kanten und Rissen etwas geringer als bei Eisenringen sein. Ringstandort ca. 170 cm über Absätzen in Augenhöhe (wenn man auf dem Absatz oder Band steht).

Ringloch

Das Ringloch kann mit dem Krohnenborer geschlagen oder mit einer Bohrmaschine gebohrt werden. Im Gegensatz zu Eisenringen wird für Edelstahlringe das Ringloch rechtwinklig bis leicht hängend zur Felsoberfläche gebohrt. Bei weichem Sandstein werden die Löcher etwas größer. Das kann problemlos durch mehr Mörtel ausgeglichen werden. Das Loch sollte nur wenig tiefer als der Schaft sein, da sonst mehr Mörtel verbraucht wird.

Probleme

Der Austausch von eingeklebten Ringen ist sehr aufwändig, deshalb sollte man den Standort besonders gewissenhaft wählen.

Die Schäfte der Edelstahlringe sind entsprechend profiliert und damit für die Installation mit Verbundmörtel vorgesehen. Umgangssprachlich spricht man von „einkleben“. Die Installation mit Verbundmörtel erfolgt spannungsfrei auf Basis des Volumenschlusses. Somit entstehen bei sachgerechter Installation keine Felsrisse um das Ringloch. Edelstahlringe dürfen nicht verbleit werden. Durch die nur geringe Korrosion würden sie im Ringloch sonst die geforderten Auszugswerte von 15 kN nicht erreichen.

Werkzeug und Material für die Installation von Edelstahlringen

Wie bei den Stahlringen ist auch bei Edelstahlringen die Mindestschaftlänge vorgeschrieben. Es dürfen nur Ringe mit der Länge „B“ verwendet werden. Bei der Verbundmörtelinstallation ist die Gefahr von Fehlern größer als beim Verbleien. In einer Kurzanleitung haben wir die wichtigsten Punkte für die Installation mittels Hilti Verbundmörtel HY 170 zusammengefasst. Die Vorgehensweise kann bei anderen Herstellern abweichen. Wir haben das Gesamtverfahren mit dem Mörtel von Hilti getestet, so dass damit bei sachgerechter Installation die Auszugswerte erreicht werden. Wir empfehlen, ausschließlich das getestete Verfahren zu verwenden.

Die folgende Kurzanleitung zur Installation von Edelstahlringen kann eine gründliche Schulung nicht ersetzen. Bei entsprechender Teilnehmerzahl führen wir dazu einen eintägigen Lehrgang durch. Falls die notwendige Teilnehmerzahl nicht zusammen kommt, habt ihr die Möglichkeit, uns einen Tag bei der Sanierung im Gebirge zu helfen. Dabei führen wir die Schulung dann ganz individuell durch.

Kontrolle

Nach Aushärten des Mörtels ist eine Drehprobe durchzuführen. Dazu wird versucht, mittels des Ringes oder eines eingehängten Karabiners den Schaft zu drehen. Dabei dürfen am Schaft keine Bewegungen auftreten. Andernfalls ist der Ring zu wechseln.

Erstbegehungen mit fehlerhaft installierten Ringen können für alle Kletterer eine große Gefahr darstellen. Wege mit fehlerhaft installierten Sicherungsringen oder -ösen werden durch die Arbeitsgruppe Neue Wege nicht mehr anerkannt. Der Erstbegeher ist verplichtet, die fehlerhaft installierten Sicherungspunkte zu wechseln.