Es gibt viele Wege sich einem Berg zu nähern, ihn zu beschreiben oder zu besteigen. Eine ungewöhnliche Art beschreibt Wolfgang Schaub in seinem jüngsten Buch –erneut eine Spende; danke auch von dieser Stelle. Nicht die durch natürliche Einflüsse entstandenen Berge sind Inhalt seiner Betrachtung sondern künstliche, von Menschenhand geschaffene Berge, Pyramiden.
Nach einem kurzen Exkurs über natürliche Berge in Pyramidenform beschreibt Wolfgang Schaub die seit der frühen Menschheitsgeschichte gewählten Berggipfel als Begräbnisstätten. Aber was tun, wenn natürliche Berge nicht vorhanden sind? Der Mensch schafft sich Pyramiden als Ersatzberge. Und die gibt es auf der Erde nahezu überall. Für das Altertum geht die Betrachtung von den Pyramiden der Pharaonen über Nubien, nach Mexiko, China, Nordamerika bis nach Europa. Doch auch in der Neuzeit müssen Pyramiden als Ersatzberge herhalten und ausführlich werden beschrieben Pyramiden in Austerlitz, Karlsruhe, Waterloo, Potsdam, Branitz, Louvre und Wörlitz. Aber nicht nur real existierende Pyramiden werden vorgestellt, sondern auch solche, die nur in der Fantasie einiger Glaubensanhänger bestehen, aber daher um so mehr als glaubhaft interpretiert werden (Pyramiden in Bosnien, Drei Kaiserberge). Den Abschluss bildet ein Ausflug in die ideellen Arten von Pyramiden, den Schneeballpyramiden für perfide Verkaufskonzepte. Im Anhang sind alle derzeit bekannten, real existierenden Pyramiden tabellarisch gelistet.
Nun, wenngleich kein Bergbuch im eigentlichem Sinne, so ist der Inhalt doch interessant und lesenswert. In der Bibliothek unter P0038 ausleihbar.
Falk Große